Phänomen
Kulturelle Rahmen, familiäre Routinen und das soziale Umfeld beeinflussen unser Essverhalten weit mehr als das Wissen, welches wir uns über Ernährung aneignen. So wissen wir vielleicht, dass wir in dem ein oder anderen Bereich unser Essverhalten ändern wollen, tun es aber letztlich nicht. Im Rahmen der Ernährungswissenschaften wird bisher außer Acht gelassen, dass Essen zentral durch die Kultur bestimmt ist und dass Änderungen des Essverhaltens nur möglich sind über die Berücksichtigung des kulturellen Rahmens. So kann beispielsweise auch eine Ernährungsberatung von Menschen mit Migrationshintergrund nur mit Berücksichtigung deren spezifischer Esskultur stattfinden.
Verstehen
Sie lernen den Sinn von Esskulturen kennen und deren ungeheure sozialisierende Kraft. Sie wissen, warum sich Ihre Klienten entsprechend verhalten, warum sie in ihren Routinen verharren und was nötig ist, um Veränderungen anzustoßen. Sie wissen, wie Gesellschaft, Kultur und Essen miteinander verwoben sind. Sie können gesellschaftliche Prozesse einordnen.
Anwenden
Kulturelle und soziale Faktoren des Essens können darüber hinaus genutzt werden, um Ernährungsbildung, -beratung, Gesundheitsförderung und andere Maßnahmen effektiver und nachhaltiger wirksam zu machen. Mit der Weiterbildung Esskultur werden Sie befähigt, den Zusammenhang zwischen Kultur und Essverhalten zu kennen und kulturspezifische Interventionen zu entwickeln.
Inhalte
Die Weiterbildung Esskultur besteht aus 2 Modulen à 16 Unterrichtseinheiten zu folgenden Themen:
Modul I: Grundlagen der Esskultur
Theorien der Esskultur wie Barthes, Simmel, Barlösius. Geschichte der Esskultur und was sind Esskulturen heute? Zusammenhang zwischen Esskultur und Lebensstil
Der Stand der Forschung zur Esskultur wird vorgestellt. Wie kann ich mir selbst Inhalte erarbeiten? Wie kann ich mit welchen qualitativen Forschungsmethoden Esskultur erforschen und daraus Grundlagen für die richtigen Maßnahmen ableiten? Wie können Maßnahmen sinnvoll evaluiert werden?
Modul II: Esskultur in der Praxis
Esskultur kann nicht rein theoretisch erarbeitet werden! Zahlreiche Praxistipps werden vorgestellt, Food-Touren, Verkostungen, Projekte und Workshops. Wie werden welche Esskulturen in der Alltagspraxis umgesetzt? Mit welchen Maßnahmen kann Esskultur gefördert werden? Wie können Sie die sozio-kulturelle Bedeutung des Essens in Ihrer Berufspraxis für sich nutzen?
Teilnahme
Zielgruppen
Ernährungswissenschaftler/innen (Oecotropholog/innen, Diätsassistent/innen), in der (Ernährungs-)Bildung Tätige, Lehrer/innen, Tätige aus dem Sozialbereich (Esskultur als interkulturelles Verständigungsmedium)
Teilnahmegebühr
500 € (gesamte Weiterbildung)
280 € (einzelnes Modul)
je 5% Ermäßigung für Studierende, Erwerbslose, VDOE-Mitglieder und Teilnehmer der Bildungsprämie
Teilnahmevoraussetzung:
für die Zielgruppe relevante Berufsausbildung oder Studium (abgeschlossen oder laufend)
Zertifizierung
VDOE: 1 Punkt je Unterrichtseinheit
QUETHEB: 3 Punkte pro Modul bzw. 6 Punkte für die Gesamtveranstaltung in den Modulen F, M und P
VFED: 32 Punkte
VDD: auf Anfrage
Wir akzeptieren die Bildungsprämie (Prämiengutscheine)!
Anmeldung
Zur Anmeldung können Sie ein Online-Ticket erwerben oder Ihre Daten über das Anmeldeformular eingeben.
Termine
Modul I
Option 1: 1. März 2019 (14-19 Uhr) und 2. März 2019 (8-15 Uhr)
Option 2: 25. Oktober 2019 (14-19 Uhr) und 26. Oktober 2019 (8-15 Uhr)
Modul II
Option 1: 12. April 2019 (14-19 Uhr) und 13. April 2019 (8-15 Uhr)
Option 2: 6. Dezember 2019 (14-19 Uhr) und 7. Dezember 2019 (8-15 Uhr)
Individuelle Terminabsprachen sind für Gruppen ab 5 Personen möglich!
Ansprechpartner
Haben Sie noch Fragen? Zögern Sie nicht uns zu kontaktieren! Wir helfen Ihnen gerne bei jeder Art fachlicher oder organisatorischer Unklarheiten.
Ansprechpartner:
Eva-Maria Endres
Tel.: 030 – 41956171
Mail: [email protected]